Hochautomatisiertes Fahren verspricht eine Reihe von Vorteilen bezüglich Verkehrssicherheit, Energieeffizienz, Komfort und sozialer Inklusion. Mit ihrem neuen Buch „Road Vehicle Automation“ fassen Dr. Gereon Meyer, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, und Dr. Sven Beiker, Stanford University, das aktuelle Innovationsgeschehen in diesem Bereich zusammen. Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand weltweit beleuchten darin die vielfältigen Aspekte des Themas. Neben technischen Hürden und wirtschaftlichen Gesichtspunkten greifen die Autoren auch ethische und rechtliche Herausforderungen der neuen Fahrzeugtechnologien auf.
Auch wenn assistierende Einpark- und Bremshilfen heute schon im Fahrzeug zum Einsatz kommen, ist der Weg zum völlig fahrerlosen Auto noch weit. Herausgeber Meyer ist aber davon überzeugt, dass die Automatisierung des Fahrzeugverkehrs in den kommenden Jahren Schritt für Schritt zunehmen wird: „Ab 2020 werden wir in Deutschland Autos auf der Straße sehen, die ihr Umfeld erkennen und die selbständig lenken, bremsen und beschleunigen, ohne dabei Unfälle zu verursachen. Zunächst werden sie den Fahrer im langsamen Verkehr entlasten, zum Beispiel beim Stop-and-Go. Anschließend folgen hochautomatisierte Fahrfunktionen auf Autobahnen und später auch in komplexen, städtischen Verkehrssituationen.“ Viele Schlüsseltechnologien stünden zwar heute schon zur Verfügung, sie müssten jedoch deutlich billiger, besser integriert und zuverlässiger werden, so Meyer. Auch Fragen der Versicherung, des Verkehrsrechts und des Datenschutzes seien noch zu lösen.
Mit der Automatisierung wird die Bedeutung von Elektronik, Software und Vernetzung im Automobil weiter zunehmen. Alleine deshalb treiben Akteure aus dem IT-Sektor die Einführung des autonomen Fahrzeugs momentan voran. Trotz aller Euphorie gibt Meyer zu bedenken, dass der Fahrer auch beim hochautomatisierten Fahren in kritischen Situationen nach wie vor eingreifen müsse, weil es in der Übergangsphase eine Mischung aus automatisiertem und nicht automatisiertem Verkehr geben werde. „Das Roboterauto ohne Lenkrad und Gaspedal bleibt vorerst also ein Wunschtraum“, betont Meyer.
Als Projektträger für die öffentliche Hand und als Partner der Industrie beschäftigt sich die VDI/VDE-IT bereits seit vielen Jahren mit den Schlüsseltechnologien für automatisiertes Fahren. Das Berliner Unternehmen rät dazu, das internationale Geschehen in diesem Bereich genau zu beobachten und den bevorstehenden Wandel entlang einer Roadmap frühzeitig mitzugestalten. Automatisiertes Fahren steht auch im Mittelpunkt des 18th International Forum on Advanced Microsystems for Automotive Applications (AMAA 2014), das die VDI/VDE-IT am 23. und 24. Juni gemeinsam mit der European Technology Platform on Smart Systems Integration (EPoSS) in Berlin veranstaltet (weitere Informationen: http://www.amaa.de).
Das Buch „Road Vehicle Automation“ basiert auf einem Expertenworkshop des amerikanischen Transportation Research Boards im Juli 2013. Erschienen ist es in der Springer-Buchreihe Lecture Notes in Mobility und kann ab sofort online bestellt werden: http://www.springer.com/engineering/mechanical+engineering/book/978-3-319-05989-1
Pressekontakt:
Wiebke Ehret
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Steinplatz 1
10623 Berlin
Wiebke.ehret@vdivde-it.de
030 310078-125
http://www.vdivde-it.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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